Tauberschwarz - Die Rotweinsorte des Taubertals        

Aktuelles 

Der Jahrgang 2018 hat uns alle positiv überrascht. Ob in der gleichmäßigen Reife, der hohen Mostgewichte (Oechsle) oder in der Ertragsmenge wird uns der diesjährige Tauberschwarz wohl lange in Erinnerung bleiben.

 

Im Gegensatz zu vielen anderen Winzern im Taubertal, wurden bei uns nur die neuen Setzlinge mehrmals gegossen. Der Gesamte Weinberg wurde lediglich einmal mit Wasser 10m³ auf 40ar versorgt. Wie auch das Gesamte Jahr mit Trockenheit und hohen Temperaturen geprägt wurde, war auch die Weinlese ab mittags kaum erträglich. Dennoch waren alle Helferinnen und Helfer von den schönen Beeren begeistert.


 

 

 

 


 

Neben einem guten Jahrgang durften wir 2018 den Tauberschwarz-Wanderweg mit einweihen. Eine gute Organisation mit vielen fleißigen Helfern aus der Nachbargemeinde plante diese sehr schöne Strecke, mit Platz für einen Zwischenstopp neben unserem Weinberg.  Für alle Wein- und/oder Naturliebhaber einfach ein einmaliges Ereignis.

Die Geschichte des Tauberscharzes in unserer Familie 

Der Tauberschwarz erbringt leichte, fruchtige Rotweine mit etwas lichter Farbe, in reifen, guten Jahren auch granatrot, dann auch würzige Art. Die Beeren verfügen über eine nur dünne Haut und sind somit gegen die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) empfindlich. Als „regionaltypische Rebsorte“ ist der Tauberschwarz von der Organisation Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen worden.[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tauberschwarz Datum 12.11.2011]


Wie der Name schon rückschließen lässt, ist der Tauberschwarz an der Tauber und ihren Seitentälern beheimatet.

 

Fragen wie: "Wie kam diese Sorte in das Taubertal?  ", "Wie kam es zu dem Namen ?", "ist dieser nicht falsch? " kann und will man hier gar nicht beantworten.

Viel mehr soll hier die Geschichte des Tauberschwarzes übertragen werden, wie sie aus Familienerzählungen erlebt und weitergegeben wurde.

Für viele Teile des folgenden Textes gibt es wenn überhaupt nur vereinzelte bewiesene Niederschriften, die hier dargestellte Geschichte wurde einfach gelebt.  

Da es hier auch nicht Ziel ist Namen in den Vordergrund zu Stellen, gibt es hier auch keinerlei Quellangaben. 

 

Der Tauberschwarz in unserer Familie

 

 

Bei der Frage wann der Tauberschwarz in unsere Familie gekommen ist, muss hier aus fehlenden Hintergründen ebenfalls gepasst werden.

Sicher ist jedoch, dass dieser vor des letzten offiziellen Jahrgangs in Laudenbach 1959 war. Aufgrund der regionalen Rebflurneuordnung in diesen Jahren, sollte auch in unserer Familie eine Neuanlage erfolgen.

Durch die Rebflurneuordnung wurden in der ganzen Region hauptsächlich Neuanlagen der Rebsorten Müller-Thurgau und Silvaner vorgenommen, wodurch der Tauberschwarz bis auf damals noch einzelne vorhandene Rebstöcke zwischen den damals lanschaftsprägenden Steinriegeln kein Tauberschwarz-Weinberg vorgesehen war.

 

 

 

Traubenbehang am 28.08.2011 im eigenen Weinberg

 

 Da der damalige Winzer, Vater und Großvater unserer  heutigen Generation, sich nicht von dem Tauberschwarz trennen wollte, hat man hier im Rahmen der Rebflurneuordnung einen einzelnen Weinberg als Versuchsanlage mit Tauberschwarz im Jahr 1966 angepflanzt.  

Die Reben, welche von der Rebschule Weinsberg bezogen wurden, sind nach einen speziellen Pflanzplan angepflanzt worden. In verschiedenen Jahren mussten durch den damaligen Winzer als Gegenleistung, immer wieder Qualitäts- und Quantitätsmeldungen zu den einzelnen Klonen/Rebstöcken durchgeführt werden. Verschiedene Personen der Rebschule Weinsberg sowie der damaligen Unterstelle in Lauda kontrollierten hier auch immer wieder den Bestand und die Entwicklung. 

 

Ab dem Jahr 1976 wurden von unserem Weinberg wieder vereinzelt sogenannte Edelreiser, also Rebholz zur Weiterveredlung entnommen. 

Nach dem stärkeren Frostjahr 1979 gewann der Tauberschwarz wieder mehr Aufmerksamkeit, wodurch immer mehr Edelreiser für die Vermehrung von diesen Weinberg entnommen wurden.  

 

Da hierdurch die Zweigstelle der Rebschule Weinsberg in Lauda dann auch so nach und nach hier wieder einen eigenen Tauberschwarz als Wein ausbaute, entstand bei dem momentanen Winzer (sen.) der Wunsch auch von diesem Versuchsweinberg wieder einen Wein auszubauen. Im Jahr 1985 war somit wieder offiziel ein Tauberschwarz aus dem Vorbachtal zu genießen.

 

Mit nun immer mehr angepflanzten Tauberschwarz-Weinbergen, entstand mitte 1990 die Neuzulassung der Rotwein-Sorte Tauberschwarz.

 

Die Rotwein-Sorte Tauberschwarz ist soweit denkbar, ein fester Bestandteil in unserem Weinberg. In der Zeit als dieser nicht offiziel ausgebaut wurde, entstand unter dem damaligen Winzer auch immer ein eigener Hauswein, wodurch man in unserer Familie wie auch heute noch, bevorzugt einen Tauberschwarz-Wein angeboten bekommt.

 

Nach unserem Wissensstand fand man auch bis weit nach der Rebflurbereinigung um 1960 noch vereinzelte Tauberschwarzreben in weiteren Weinbergen.

 

So hat der Tauberschwarz bis heute seine Wurzeln und Stöcke aus der Zeit vor der Rebflurbereinigung in Steinriegeln, oftmals zwischen Dornenbüschen, hinterlasen.

 

Bei einem aufmerksamen Blick kann man so heute noch während der Reifezeit an Wegrändern in den Tälern und Seitentälern des Vorbachs und der Tauber immer wieder blaue Beeren zwischen Dornenbüschen erkennen.

Tauberschwarz-Traube zwischen Dornenbüschen 2011